Corona: Kraft und Stärke in der Krise

Elisabeth Brückler

30. Mai 2021

Die Ereignisse rund um Corona stellen uns alle vor große Herausforderungen: Die Sorge um die Gesundheit, Ausgangsbeschränkungen, die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Homeoffice, die Jobunsicherheit und letztendlich die Frage, was das langfristig für uns alle bedeutet, rauben so manchem den Schlaf.

Diese Sorgen sind verständlich und niemand muss sich dafür schämen. Besonders wenn düstere Zukunftsprognosen und Ängste in unserem Umfeld vorherrschen, ist es nicht einfach, optimistisch zu bleiben. Denn nicht nur der Virus ist ansteckend, sondern auch Sorgen und Ängste. Diese belasten unsere Psyche und schwächen unser Immunsystem.

Wir haben die Wahl

In der Krise liegen viele Möglichkeiten. Die entscheidende Frage ist, ob wir uns auf die Bedrohungen oder auf die Chancen fokussieren. Glauben wir an eine Katastrophe, dann werden wir eine erleben. Sind wir im Widerstand mit den Ausgangsbeschränkungen, wird es uns schwerfallen, diese einzuhalten. Orientieren wir uns an den Chancen, werden sich neue Türen für uns öffnen. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den Sinn dieser außergewöhnlichen Situation, werden wir auch schöne Erlebnisse wahrnehmen. Wahrscheinlich werden wir die gesamte Gefühlspalette in diesen Wochen durchspielen, vielleicht verlassen uns manchmal die Zuversicht oder die gute Laune, das ist ganz natürlich. Wichtig ist es, so schnell wie möglich wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dabei helfen folgende Fragen:

  1. Wofür bin ich dankbar?Zum Beispiel, dass Sie endlich in Ruhe zu Hause sein können und dafür eine gesellschaftlich anerkannte Begründung haben. Vielleicht finden Sie jetzt Zeit für ein Hobby oder in der Natur zu sein. Sie sehen Ihre Kinder auch tagsüber und müssen nicht so lange zur Arbeit pendeln. Sie fühlen sich eigenartigerweise mir Ihren Freunden/-innen mehr verbunden, obwohl sie diese für eine Zeit nicht treffen dürfen. Sie erhalten Hilfe von Ihren Nachbarn. Sie sind über ein Lächeln beglückt, das Ihnen ein Fremder beim Spaziergang aus sicherer Entfernung schenkt.
  2. Wie kann ich Positives in die Welt bringen?
    Der betagten Nachbarin Hilfe anbieten, eine Freundin zum Lachen bringen, etwas besonders Feines kochen, mit einem Balkonkonzert die Umgebung erfreuen, ein lustiges Video drehen und verschicken, ein Gedicht schreiben oder ganz einfach gute Laune verbreiten: Wahrscheinlich fallen Ihnen viele Möglichkeiten ein, wie Sie im besten Sinne „ansteckend“ sein können.
  3. Welche neuen Sichtweisen eröffnet mir die Krise?
    Die drastische Reduktion der Flüge bedeuten nicht nur wirtschaftliche Einbußen, sondern auch ein Aufatmen der Umwelt, die Ausgangsbeschränkungen engen nicht nur den Lebensradius ein, sondern können auch Beziehungen vertiefen. Die verordnete Pause ist vielleicht genau das, was Sie dringend brauchen. Menschen, die jetzt ihre Arbeit verlieren, nützen vielleicht die Chance, um einen lang ersehnten Neustart zu wagen. Möglicherweise erkennen Sie, dass Sie nicht mehr sondern weniger brauchen, um glücklich zu sein. Sie entdecken neue Chancen oder überraschen sich selbst mit unerwarteter Kreativität.

Ein Tipp für alle, die ihre Gedankenroutinen durchbrechen wollen: „The Work“ nach Byron Katie ist eine wirkungsvolle Methode, um belastende Gedanken aufzulösen und neue Sichtweisen zu gewinnen.

 

Weitere Information zu diesem Thema: Gedanken-Apotheke – Elisabeth Brückler